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- Eine Gesprächsreihe -

Was verstehen wir unter antifaschistischer Praxis? Dieser Frage wird in vier Gesprächen mit Menschen, die in ganz unterschiedlichen Feldern antifaschistisch handeln, nachgegangen. Antifaschismus soll dabei breit verstanden werden: sexuelle Bildung, Organisierung im Jugendclub, Opposition in der DDR. Nicht alle Praktiken und Menschen, die hier vorgestellt werden, verstehen sich als per se antifaschistisch – und sind es spätestens auf den zweiten Blick dann doch. Denn sie wollen widerständige Alternativen zum besorgniserregenden Zustand unserer Gesellschaft.

Die aktuellen politischen Entwicklungen sind noch immer nicht für alle als faschistische Tendenzen zu erkennen. Und das, obwohl wir in einem Staat leben, der sich längst von der Idee des gleichen Rechts für alle Menschen verabschiedet hat – sollte er sich je diesem Ideal verpflichtet gefühlt haben. Während der Staat im sozialen und kulturellen Bereich kürzt und kürzt, steigen die Ausgaben für Militär und innere Sicherheit. 

In der gleichen Zeit wird Unsagbares sagbar, Migration wird in (fast) allen Parteien zum Problem erklärt, soziale Ungleichheiten verschärfen sich und menschenfeindliches Gedankengut verbreitet sich bis tief hinein in die sogenannte Mitte der Gesellschaft. All das kann sehr beklemmend wirken.
 

Gerade deshalb brauchen wir weiterhin Räume der Begegnung und des Austausches. Räume, die von einer besseren Welt erzählen. Räume, die von Solidarität und Empathie berichten, aber auch von der Wut, die uns umtreibt. Einer dieser Räume soll mit dieser Gesprächsreihe im AKTIONSHAUS geschaffen werden. An den vier Abenden kommen wir mit unterschiedlichen Menschen ins Gespräch, deren Handeln genau davon geprägt ist. Auch wenn es in diesen Zeiten nicht leicht ist, dürfen wir nicht vergessen, wie gut es ist, ein Leben geprägt von Miteinander, Solidarität und Liebe führen zu können.

AKTIONSHAUS Berlin // Gottlieb-Dunkel-Straße 44

Beginn: 19:30 Uhr

08.09.2025

JugendWohnProjekt MittenDrin e.V. Neuruppin Mit der Berliner Brille blicken wir oft nicht ganz vorurteilsfrei nach Brandenburg. Das stereotype Bild vom braunen Land ist zwar sicher nicht aus der Luft gegriffen, doch vergessen wir dabei zu oft all die Orte, an denen ein anderes Leben stattfindet. Orte, in denen Alternativen aufgezeigt und gelebt werden. Einer dieser Orte ist das JugendWohnProjekt (JWP) „MittenDrin“ e.V. in Neuruppin. Es bietet Jugendlichen einen Raum zur Befähigung von Selbstbestimmung, sozialem Engagement und gesellschaftlicher Mitverantwortung. Dabei präsentiert sich das MittenDrin konsequent als antifaschistisch. Wir kommen an dem Abend ins Gespräch mit einer Person, die in Neuruppin aufgewachsen ist. Für die Person bedeutet das MittenDrin gelebte und alltägliche Solidarität und verkörpert damit einen Gegenentwurf zum vorherrschenden gesellschaftlichen System. Es ist ein Ort, an dem entschiedener politischer Aktivismus Hand in Hand mit diversen Veranstaltungen geht, mit Fürsorge und Rücksicht aufeinander – kurz gesagt, ist dieser Ort ein Zuhause. Ein Gespräch über die Bedeutung linker Freiräume, das Leben mit Nazis in der Nachbarschaft und das antifaschistische Handeln in Brandenburg.

15.09.2025

Migrationsrat Berlin e.V.

- Weitere Informationen folgen -

15.10.2025

Sexuelle Bildung - BiKoBerlin In aller Regel wird sexuelle Bildung nach wie vor überwiegend mit Aufklärung über Verhütung und sexuell übertragbaren Infektionen in Verbindung gebracht. Dabei ist sexuelle Bildung viel mehr und als Teil von politischer Bildung zu verstehen. Das Vermitteln unterschiedlicher Lebenswirklichkeiten, Identitäten und vielfältiger Lebensentwürfe ist eine wichtige Basis für eine demokratische und diskriminierungsfreie Gesellschaft. David Schulz ist Mitbegründer von BiKoBerlin und bietet dort ein umfassendes Angebot im Bereich der sexuellen Bildung an. Sexuelle Bildung ist für ihn zwar im Grundsatz neutral, wird aber immer dann politisch, wenn menschenfeindliche und diskriminierende Einstellungen eine Rolle spielen. Dementsprechend ist seine Haltung klar: antifaschistisch, antikapitalistisch und queerfeministisch. Im Gespräch mit David soll es vor allem um die Vermittlung von Werten und von Haltung gehen. Darüber hinaus, um aktuelle Angriffe von Rechts auf die sexuelle Bildung und dem damit verbundenen Angriff auf die sexuelle und reproduktive Selbstbestimmung.

22.10.2025

Oppositionelle in der DDR In aktuellen politischen Debatten wird der deutsche Osten, die ehemalige DDR, vor allem mit dem Erstarken rechtsradikaler Kräfte in Verbindung gebracht. Der Diskurs in dieser Hinsicht ist stark von einer „westdeutschen Perspektive“ geprägt und wird auch überwiegend von westdeutsch sozialisierten Menschen über „die Ostdeutschen“ geführt. Medial und historisch dominieren Bilder von Verfall und Verödung – oder aber Bilder der Befreiung durch den Mauerfall und das Schwenken der schwarz-rot goldenen Fahnen zur Wiedervereinigung. Stimmen Oppositioneller aus der DDR finden sich darin nicht. Dabei sind es gerade diese Menschen, von denen wir heute lernen können und sollten. Sie haben politische Arbeit unter Repressionen des SED-Regimes geleistet, gewaltfreien Widerstand organisiert und nicht selten Ernüchterung durch die soziale Kälte des bundesrepublikanischen Kapitalismus erfahren. Conny ist eine von diesen Oppositionellen. Sie war in unterschiedlichen Oppositionsgruppen aktiv und erlebte, wie Ende der 80er immer mehr Menschen den Mut fanden, für Meinungsfreiheit und Demokratie auf die Straße zu gehen, Männer in Anzügen und Uniformen ihre Macht verloren, ein besseres Morgen möglich wurde und nach 1989 doch alles anders kam. Im Gespräch mit Conny geht es um ihren konsequenten Glauben an den Wandel der Gesellschaft, kreative Protestformen vorbei an staatlichen Repressionen und warum sie die DDR nie verließ.

Location

Das AKTIONSHAUS versteht sich als partizipativer Projektraum für alle Generationen, in dessen Zentrum die Aktion, das Proben und Experimentieren als Formen künstlerischer Forschung stehen. Dabei möchte das AKTIONSHAUS zeitgenössisch Positionen diverser Hintergründe, Professionalitäten und Narrative versammeln.

- Der Zugang zum AKTIONSHAUS ist barrierefrei -

ABOUT

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Selbst wenn morgen das Schlimmste passiert – wenn meine ganze Welt zusammenbricht und ich alles verliere – wird es doch auch ein Übermorgen geben. Und übermorgen wird die Welt irgendwie weiter gehen. Mit mir oder ohne mich. Aber dann will ich etwas darin hinterlassen. Den Traum von dieser Welt, in der wir keine Gewalt mehr vererben und uns nicht im ständigen Kampf sehen. Ich will die Saat darum heute in den Boden säen. Selbst wenn ein Waldbrand kommt. Dann ist es meine Aufgabe, sie so zu vergraben, dass sie danach keimen kann.
Vielleicht müssen wir morgen nur überleben. Damit wir übermorgen blühen können.

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- Marina Weißband

Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht gerbrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

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